E - Offene Wagen in Regelbauart Die E Wagen haben einen offenen, kastenförmigen Laderaum, hölzernen Fußboden und stählerne Seitenwände. Ihre Türen und
Stirnwände haben keinen Obergurt. Die Stirnwände sind nach außen klappbar, so dass die Wagen durch Kippen Über die Stirnseite
entladen werden können. Die Stirnwandklappen lassen sich auch ausheben. Die Wagen können dann von der Stirnseite aus, zum Beispiel über eine Kopframpe, be- und entladen werden.
Die Eaos Wagen sind Drehgestellwagen mit einem größeren Laderaum und höheren Lastgrenzen als die EWagen.
Die Wagen haben einen durchgehenden Obergurt, jede Seite hat zwei doppelflügelige Türen. Die Stirnwände der
Wagen sind fest. Eine Entladung über Stirnkippanlagen ist daher nicht möglich. Die Bauarten der E Wagen sind international festgelegt. Sie gestatten die Beförderung einer
Vielzahl unterschiedlichster Güter, sowohl in loser Schüttung (Kohle, Briketts, Erze, Steine und Erden) als auch in Stücken
(Ballen, Collis, Fässer, Rundholz oder Stabeisen). Außen an den Wagen angebrachte Ringe ermöglichen die sichere
Befestigung von Wagendecken zum Schutze nässeempfindlicher Güter.
Offene Schüttgutwagen mit Schwerkraftentladung dosierbar Fcs / Fac(n)s
Wagen (teilw. Alt Ed Wagen) sind offene Selbstentladewagen. Ihr Laderaum hat die Form mehrerer nebeneinander stehender Trichter. Für den Entladevorgang wird die Schwerkraft des Ladegutes genutzt. Mehrere Auslauföffnungen mit Drehschiebern ermöglichen die
restlose Entladung des Wagens nach der einen oder der anderen Seite, und zwar in der Menge regelbar, wie es zum Beispiel für die Entladung über Förderband erforderlich ist.
Die Wagen eignen sich für den Transport nicht nässeempfindlicher Güter in loser Schüttung. Die Drehschieber können einzeln bedient werden. Die Einrichtungen
hierfür befinden sich auf der Bühne an einer Stirnseite des Wagens. Die Bahn hält neben den aufgeführten Bauarten auch Wagen mit einem Ladevolumen von 33,5m³ vor, die jedoch ausgemustert werden
sollen. Die Bahn beschafft Ende 1994/Anfang 1995 eine Nachfolgebauart des Facs 124, einen Facns Wagen, mit höherer
Ladekapazität, verbessertem Bedienungskomfort. Bevorzugte Einsatzgebiete: nässeunkempfindliche, spezifisch schwere Schüttgüter wie Kies, Sand, Splitt und Schotter
Fans -
Schüttgutkippwagen Diese Wagen ermöglichen den Transport von Schüttgütern, insbesondere von Bauschutt und
Baustoffen. Die Wagen verfügen über eine seitenkippbare Mulde, die pneumatisch über Kippzylinder angetrieben wird. Die notwendige Luft
erhalten die Kippzylinder über die an jedem Wagen vorhandene Hauptluftbehälterleitung (HBL). Die Seitenklappen der Kippmulde sind geteilt, wobei die
untere Klappe während des Kippvorganges als Verlängerungsrutsche dient. Der Kippvorgang wird mittels einer Betätigungseinrichtung jeweils von der
der Kipprichtung gegenüberliegenden Seite eingeleitet.
F - Muldenkippwagen Die Muldenkippwagen ermöglichten das Verladen von Schüttgut in
fünf Mulden mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 22 m³ und einem Gesamtgewicht bis zu 27 t. Die einzelnen Mulden konnten nach
der einen oder anderen Seite von Hand gekippt werden. Die hohe Lage der Mulde ermöglichte den unmittelbaren Umschlag des Gutes
in Lastkraftwagen oder das Entladen in Bunker, die dicht am Gleis liegen. Eine Fangvorrichtung lies eine Halbentladung der Mulde zu.
Eine besondere "Bedienungsanweisung" stand zur Verfügung. Hier z.B. der Hinweise:
Bitte vor dem Kippen die Schienenzange anlegen und nur jeweils eine Mulde kippen. Die Mulden stehen auf
waagerechten Abrollbahnen und werden von beiden Seiten von je einer Stange in Grundstellung gehalten. Die
Haltestangen ruhen in Sicherungen. Nach Entsicherung der Haltestange einer Mulde kann sie nach der
entgegen gesetzten Seite gekippt werden. Die Haltestange dient hierbei als Hebel. Ist die Mulde entladen, so rollt
sie in die Ausgangsstellung zurück. Die Muldensicherung rastet selbsttätig ein.
Fal
Wagen dienender Beförderung großer Mengen nässetunempfindlicher Schüttgüter und werden grundsätzlich in geschlossenen Zügen und festen
Verkehrsverbindungen eingesetzt.
Die Belademittel sollen eine in Längs- und Querrichtung gleichmäßige Beladung gewährleisten und dürfen den Wagen weder aufliegend noch schlagend oder
stoßend beanspruchen. Die Entladestellen, zum Beispiel Tiefbunker, müssen so eingerichtet sein, dass ein
ungehindertes Abfließen des Ladegutes möglich und ein ausreichender Freiraum für den Klappenausschlag
vorhanden ist. Für das Entladen wird die Schwerkraft des Ladegutes genutzt. Die Wagen haben einen
sattelförmigen Boden und an jeder Längsseite zwei Entladeklappen. Zum vollständigen Entladen müssen alle vier Klappen geöffnet werden. Der Entladevorgang ist nicht regelbar.
Offene Drehgestell Schüttgutwagen mit Schwerkraftentladung Die Bahn verfügt über Fal Wagen mit unterschiedlichen Klappenverschlusssystemen:
Hydraulisch: Bei diesem System werden alle vier Klappen gleichzeitig durch Betätigen eines Steuerventils entweder
von der Wagenbühne oder vom Bunkersteg aus mit einem speziellen langstieligen Vierkantschlüssel geöffnet und geschlossen.
Magnethydraulisch: Dieser Klappenverschluss gestattet eine kontinuierliche, vollautomatische Entladung (kontaktloses
Ansteuern während der Vorbeifahrt an ortsfesten Magneten) auf entsprechend ausgerüsteten Anlagen. Auch eine
manuelle Betätigung wie beim hydraulischen und pneumatischen Klappenverschluss ist möglich. Mit dem Ziel, den
Aufwand an ortsfesten Installationen bei den Entladestellen zu reduzieren, wird z. Z. als Alternative zur Magnetsteuerung eine Funknahsteuerung erprobt.
Pneumatisch: Hier werden alle vier Klappen gleichzeitig durch Betätigung eines Bedienungshebels von der
Seitenwand aus geöffnet und geschlossen. Die Luftzufuhr erfolgt stationär oder von der Lok.
Mechanisch: Hier werden die Klappen paarweise (gegenüberliegend) entweder von der Wagenbühne oder mit
langstieligem Vierkantschlüssel vom Bunkersteg aus geöffnet. Die Klappen pendeln frei zur Seite aus und werden einzeln außerhalb der Bunkeranlage geschlossen.
Gedeckte Güterwagen in Regelbauart Die G Wagen haben einen kastenförmigen Laderaum Tonnendach,
hölzernen Fußboden und Seitenwände aus Kunststoffplatten. Ferner sind acht Lade und Lüftungsklappen sowie Befestigungsringe im
Innern der Wagen vorhanden. Breite Schiebetüren in den Seitenwänden ermöglichen ein müheloses Befahren der Ladefläche
auch mit Gabelstaplern. Die Bauart dieser Wagen ist international festgelegt. Sie dienen zum Transport
unterschiedlichster Güter. In Frage kommen neben Massengut in loser Schüttung oder in Säcken auch verpackte
Waren in Kartons, Kisten oder anderen Gefäßen aller Art. Sie können unmittelbar oder palettiert gestapelt werden. Auch Obst und Gemüse wird vielfach in diesen Wagen befördert.
G
- H - Gedeckte,
großräumige
Güterwagen Die gedeckten, großräumigen Wagen entsprechen in ihren Eigenschaften den gedeckten Wagen der
Normalbauart, haben jedoch eine bis 33% größere Ladekapazität. Eine Sonderserie der gedeckten, großräumigen Wagen ist zusätzlich
mit Stirnwandtüren ausgerüstet (Hbcs).
Diese Wagen
können also auch
von den Stirnseiten, zum Beispiel über Kopframpen, be- und
entladen werden. Die großräumigen Wagen in Ganzmetallbauweise sind mit Schiebewänden ausgerüstet, die von einer Person bewegt werden können.
Im geöffneten Zustand ist der Zugang zur gesamten Ladefläche von beiden Seiten und damit das Be und
Entladen mit Gabelstaplern sowohl von einer Rampe als auch von ebener Erde aus möglich. Ein Teil dieser Wagen ist mit
Transportschutzeinrichtung "Verriegelbahre Trennwände",
Transportschutzeinrichtung "System Daberkow"
ausgerüstet, die eine schonende Beförderung von hochempfindlichen Gütern verschiedener Art gewährleisten.
Bei beiden Transportschutzeinrichtungen kann der Wagenraum in einzelne Kammern unterteilt werden. Ladefläche und Laderaum verringern sich um den Anteil der jeweils eingebauten Transportschutzeinrichtung. Die verriegelbaren Trennwände rasten in Lochleisten im Fußboden und am Obergurt des Wagens ein:
Hb(b)ill(n)s mit 6 verriegelbaren Trennwänden zur Ladungssicherung in variablen Ladekammern,
Hbillsx mit 2 verstärkten verriegelbaren Trennwänden für Ladungen, für deren Sicherung eine zwei
Kammer Bildung ausreicht, z. B. palettierte, gesackte Ware. Bei Wagen mit Transportschutzeinrichtung "System Daberkow" wird
verbleibender Leerraum durch ein Luftkissen ausgefüllt. Die Ladung ist dadurch lückenlos festgelegt.
H Großräumige Verschlagwagen Diese Wagen hatten luftdurchlässige Seiten und Stirnwände (Lattenwände) sowie zwei Ladeebenen. Jede Ladeebene ist
durch Zwischenwände in sechs Laderäume eingeteilt gewesen. Für jeweils drei Laderäume gab es an jeder Wagenseite eine Schiebetür. Die 58 Lüftungsklappen ließen sich
nach Bedarf öffnen. Die Verschlagwagen waren für die Beförderung von Kleinvieh, wie Schweine, Schafe, Ziegen und Geflügel,
vorgesehen. Vom 1. April bis 31. Oktober durften sie auch für Kälber verwendet werden. Diese Wagen eigneten
sich auch zur Beförderung von Gütern, bei denen eine doppelte Ladefläche oder die Trennung in Abteile vorteilhaft war (z. B. lebende Pflanzen, Gemüse usw.)
Gedeckte
Güterwagen mit
ihren Lade- und
Lüftungseinrichtungen
Die Güterwagen der Gattung G sind entsprechend den im Internationalen Eisenbahnverband (UIC) vereinbarten Richtlinien mit je vier Ladeöffnungen und vier Lüftungsöffnungen ausgerüstet. Die Lade- und Lüftungsöffnungen sind mit ihrer Unterkante in einer Höhe von 1,45 m über Fußbodenoberkante
angebracht, haben eine lichte Höhe von 500 mm und eine lichte Breite von 1011 mm und lassen sich durch senkrecht verschiebbare
Blechkappen, die von außen betätigt und von innen verriegelt werden können, regendicht und zollsicher verschließen.
I - Kühlwagen
Universalkühlwagen zur Beförderung von kälte- oder wärmeempfindlichen Gütern ausgenommen frische Fische
Die Wagen sind stark isoliert. An beiden Stirnwänden lässt sich innen durch Vorziehen einer verschiebbaren
Trennwand ein Wassereisbehälter bilden. Unter dem Dach befinden sich zwei Trockeneisbehälter, die auch als
Luftkanäle wirken. Eisladeklappen in den Stirnwänden sind von außen über Ladebühnen erreichbar. Als
Kühlmittel sind Wassereis und Trockeneis zugelassen, nicht jedoch Eis/Salz-Gemisch. Im Fußboden befinden sich
Schmelzwasser Ablaufvorrichtungen, die nicht verstopft sein dürfen, da sonst an der Ladung Schäden eintreten können.
Luftumwälzer in den Trockeneisbehältern (= Luftkanälen) beschleunigen die Luftzirkulation im Wageninneren,
indem sie die im Kontakt mit dem Ladegut erwärmte, aufsteigende Luft ansaugen und durch die Luftkanäle zu
den Wassereisbehältern drücken, wobei sie gekühlt wird und dann unter den Bodenrosten zum Ladegut zurückströmt. Die Luftumwälzer stehen mit der Außenluft nicht in Verbindung; sie werden durch die
(windbewegten) Rotoren auf dem Wagendach lediglich angetrieben. Ob sie funktionieren, stellt man vor der
Beladung des Wagens durch leichtes Andrehen von Hand fest. Die Kühlwagen der Bauarten lbbhs 396, 397,
398 und 399 können auf Grund der breiten Türen und der günstigen Durchfahrhöhe mit Gabelstaplern be- und entladen werden; sie fassen bei Wasserbeeisung 26, bei Trockenbeeisung 28 Paletten der Größe 800 x 1200 mm.
Seefischkühlwagen
zur
Beförderung von frischen Fischen. Der Fußboden sowie Seiten und Stirnwände (bis zu einer Höhe von 1500 mm) sind mit Zinkblech ausgekleidet. Im Fußboden befinden sich
Schmelzwasser Ablaufvorrichtungen. In der Dachwölbung sind zwei Aufhängehaken für Trockeneispakete angebracht.
K - Flachwagen in Regelbauart
Die Wagen der Gattung K sind Flachwagen mit Bordwänden von 40 bis 60 cm Höhe, die umklappbar sind. Ein
Teil der Wagen hat Seiten und Stirnwand-Rungen. Wagen ohne Rungen sind für die Beförderung von Gütern in loser Schüttung (Steine und Erde) und von mittelschweren Einzellasten (Roheisenerzeugnisse, Natursteine,
Halbfertigfabrikate, Maschinen und Fahrzeuge) vorgesehen, für die keine oder nur niedrige Bordwände nötig
sind. Die in waagerechte Lage geklappten Bordwände sind befahrbar und erleichtern das Be und Entladen über Rampen.
Die Wagen mit Rungen dienen der Beförderung von Gütern mit großem Raumbedarf, wie Hölzer aller Art, Heu,
Stroh, Torf, Rohre und Stahlkonstruktionen. Binderinge an den Innenflächen der Wandklappen ermöglichen ein
vielseitiges Sichern des Ladegutes und Bindeösen an den Außenseiten ein Befestigen von Wagendecken. Bei den Klps Wagen sind die Seitenbord-Endklappen entfernt. Diese Wagen werden in erster Linie beim Transport
überlanger Ladungen als Schutzwagen eingesetzt. Achtung! Herabhängende Seitenbord-Endklappen verursachen eine Lademaßüberschreitung.
Le Doppelstockwagen für Kraftfahrzeuge Die Doppelstockwagen sind speziell für den Transport von Personenkraftwagen aus den Automobilfabriken
entwickelt worden. Sie eignen sich auch für die Beförderung von Kraftfahrzeugen anderer Art, z. B. von Treckern mit maximalem Raddruck von 0,65 t.
Weiterentwicklung und laufende Anpassung dieser Wagen an die Erfordernisse der Kraftfahrzeug-Herstellung haben zu Bauarten mit gering abweichenden Daten geführt. Es handelt
sich jedoch durchweg um zweigliedrige Einheiten mit 3 oder 4 Achsen. Sie sind mit Auffahrmulden für Auf und
Abfahrt zu und von der oberen Ladefläche mit fest angelenkten Oberfahrbrücken für die überfahrt von Einheit zu
Einheit und mit Radvorlegern zur Festlegung der Kraftwagen ausgerüstet.
Drehgestell-Flachwagen in Regelbauart
Von den Drehgestell-Flachwagen in Regelbauart sind international zwei Typen festgelegt: kurze Wagen mit rund
12,50 m Ladelänge und lange Wagen mit einer Ladelänge von 18,50 m. Die Bahn bietet Drehgestell-Flachwagen der Gattung R mit einer
Ladelänge von 9,50 bis 20,70 m an. Beide Bauarten haben Seitenwand-Drehrungen, klappbare Ladeschwellen und umlegbare
Stirnwände. Die RWagen dienen der Beförderung von schweren und langen Erzeugnissen der Eisen und
Stahlindustrie (Brammen, Stahlblöcke, Stabstahl, Schienen, Coils, Stahlkonstruktionen, Maschinen),
Fertigbauteilen, Baumstämmen sowie anderen vergleichbaren Gütern mit entsprechend großen Abmessungen und
Gewichten. Um den Sicherheitserfordernissen für die Beförderung schwerer Coils zu entsprechen, hat die
Bundesbahn in Zusammenarbeit mit der Industrie für regelmäßige Verbindungen Wagen mit Ladegestellen
(Höckeraufbauten) ausgerüstet. Diese Aufbauten ermöglichen eine kosten und personalsparende Be- und
Entladung selbst schwerster Coils. Die Remms und Res Wagen haben 520 mm hohe Seiten und
Stirnwandklappen aus Aluminium. Die Wagen vereinigen in sich die Eigenschaften der Rmms beziehungsweise
Rs Wagen und der zweiachsigen Flachwagen mit niedrigen Wänden der Gattung K. Beide Wagengattungen
eignen sich sowohl für die Beförderung von schweren und langen Erzeugnissen der Eisen und Stahlindustrie als
auch von Kleineisenzeug, Halbzeug, Drahtrollen, Steinen usw., soweit sie Seitenwände erfordern. Der RstWagen
ist für den Transport von Rundholz mit Rinde (maximale Länge bei achsparalleler Verladung 2 000 mm) vor
gesehen. Hauptmerkmale: 2 feste hohe Rungen in Wagenmitte je 2 feste hohe Stirnrungen Ladevolumen bis zu
95 Raummeter Mit dem RilsWagen ausgerüstet mit Planen (Schnell) Verdeck werden Güter transportiert, für
die ein Nässeschutz erforderlich ist. Das Verdeck zeichnet sich durch einfache Handhabung aus: Ein-Mann-Bedienung Leichtgängigkeit Zentralverriegelung Im geöffneten Zustand sind ca. 2/3 der Ladefläche freigelegt.
Drehgestell Flachwagen für den Transport außergewöhnlich schwerer Lasten, insbesondere solcher mit kleiner Auflagefläche, bietet die
Bahn Drehgestell-Flachwagen mit 6 Radsätzen an. Je nach Einsatzzweck sind sie mit Rungen, Seiten und
Stirnborden und klappbaren Ladeschwellen ausgerüstet. Ein Teil dieser Wagen hat abnehmbare Ladegestelle
oder fest eingebaute Mulden für die Aufnahme von nicht nässeempfindlichen schweren Coils.
Drehgestell Flachwagen in Sonderbauart Die sechsachsigen DrehgestellFlachwagen, ausgerüstet mit EinsteckRungen und klappbaren Ladeschwellen, sind
für die Beförderung außergewöhnlich schwerer Lasten, insbesondere solcher mit kleiner Auflagefläche, bestimmt.
Auch ein Teil dieser Wagen ist mit Ladegestellen (Höckeraufbauten) ausgerüstet.
Die Shimmns Wagen dienen zur Beförderung nässeempfindlicher Coils. Sie haben 5 Lademulden, die im Untergestell fest eingebaut sind, und Teleskophauben zur Abdeckung des Gutes.
Diese Hauben können jeweils
so weit ineinander geschoben werden, dass zum Be und Entladen zwei Drittel des Wagens freigelegt sind. Ein Teil der Wagen ist mit besonderen Festlegeeinrichtungen zum
Sichern ungebündelter Schmalbandcoils gegen Kippen ausgerüstet und am zusätzlichen Kennbuchstaben "t" zu erkennen. Weiteres Erkennungsmerkmal: "T" an beiden
Außenwänden. Für die Beförderung von nässeempfindlichen Coils mit sehr hohen Stückgewichten ist der Sahimms 900 vorgesehen. Der Wagen hat ebenfalls
fünf im Untergestell fest eingebaute Lademulden. Die Wagenabdeckung besteht aus vier verschiebbaren
Teleskophauben, die sich einseitig oder zu beiden Wagen-Enden hin so weit übereinander schieben lassen, dass
jeweils 40 % der gesamten Ladelänge freigelegt sind. Der Sahimms 901 besitzt 7 Lademulden und ein Planenverdeck, das im geöffneten Zustand ca. 2/3 der Ladelänge freigibt.
S DrehgestellFlachwagen mit Niederbindeeinrichtungen
Der Snps Wagen dient vornehmlich der Beförderung von Rohren, Stamm und Schnittholz. Die Längsseiten des
Wagens sind jeweils mit 8 besonders breiten und belastbaren Rungen ausgerüstet, die mit dem Untergestell fest
verbunden sind. Zur Verzurrung des Ladegutes ist jedes Rungenpaar mit einer Niederbindeeinrichtung
ausgerüstet, die von einer Person bedient werden kann. Die Rungen des Wagens haben Rollen in
unterschiedlicher Höhe zur Führung der Niederbindeeinrichtung. Dadurch können z. B. auch Ladungen
nieder gebunden werden, die nur halbe Rungenhöhe erreichen. Die Beförderung der Wagen ist nur mit eingehängten und gespannten Gurten zulässig. Zwischen den gegenüberliegenden Rungen und im Abstand von 1
m von den Stirnseiten des Wagens sind hölzerne Ladeschwellen (80 mm hoch) für die Auflage des Gutes
vorhanden. Ein Befahren des Wagenbodens mit Flurförderzeugen ist nicht möglich. Die zwischen den
Ladeschwellen vorhandenen niedrigeren Hilfsladeschwellen verhindern das Durchhängen des Ladegutes
T Wagen mit öffnungsfähigem Dach Die Wagen mit öffnungsfähigem Dach (Schiebedach, Schwenkdach), zum Teil zusätzlich mit Schiebewänden
ausgerüstet, passen sich den Erfordernissen moderner und rationeller Ladetechniken an. Ts / Tcs Wagen mit Schiebedach haben wie die Wagen der Gattung E
stählerne Wände und Drehtüren. Die Tcs Wagen besitzen zusätzlich Stirnwandtüren für die Beladung mit langen Gegenständen. Tis / Tbis
Wagen mit Schiebedach und Schiebewänden sind den Gs / Gbs Wagen angeglichen. Taes Wagen mit Schwenkdach und breiten Seitenwandtüren sind für besonders schwere Sendungen vorgesehen.
Td(s)Selbstentladewagen mit Schwenkdach ähneln den Ed Wagen, wobei ein Teil der Wagen einen besonderen Innenanstrich für die Beförderung von Lebensmitteln
besitzt (Tdgs). Tad(s) Drehgestell Selbstentladewagen mit Schwenkdach und Entladeklappen sind den FadWagen vergleichbar. Tadgs Drehgestell Selbstentladewagen mit Schwenkdach und
Auslauföffnungen mit Drehschiebern ent sprechen den Tdgs Wagen. Die besonderen Vorteile dieser Wagen
schafft das öffnungsfähige Dach für Güter, die wegen ihrer Nässeempfindlichkeit in gedeckten Wagen
transportiert werden müssen. Hinzu kommen bei den Tis und Tbis Wagen ladetechnische Vorteile durch die Schiebewände. Sie ermöglichen es, mit dem Gabelstapler jede Stelle der Wagenfläche auch ohne Rampe zu erreichen. Die Betätigungsvorrichtung für das Öffnen und Schließen aus betätigt werden. Sichtscheiben in gelber
Farbe, des Schiebedaches ist auf dem Dachfirst angebracht halb der Mittelsäule auf dem Wagenkastenobergurt anbracht.
Bei einem Teil der Tbis 869 Wagen
können die gebracht, lassen erkennen, ob die jeweilige Dachhälfte Schiebedachteile mittels eines Handrads, das an der geschlossen (Scheibe steht
senkrecht) oder geöffnet Stirnwand des Wagens angebracht ist, vom Erdboden (Scheibe ist waagerecht herausgeklappt) ist.
Tae(h)ms Wagen mit Schwenk oder Rolldach und breiten Seitenwandtüren sind für besonders schwere
Sendungen vorgesehen. Die Schwenk und Rolldächer können von Hand oder mit Hilfe von Elektromotoren bis
zu 1000 Watt bei 160 bis 200 U/min geöffnet werden. Für den maschinellen Antrieb ist an den Handrädern ein
besonderer Vierkant angebracht. Hinweise am Wagen erläutern die Bedienung. Bei geöffneten Schwenkdächern
beträgt die größte seitliche Ausladung, gemessen von Gleismitte, bis zu 1995 mm. Die zulässige
Wagenbegrenzung wird somit überschritten. Deshalb sind diese Wagen nur im Gleisanschlussverkehr zugelassen; Ausnahmen sind mit Genehmigung der örtlichen Niederlassung möglich. Der Tamns Wagen ist ein Drehgestell
Güterwagen mit Stahlfußboden und voll öffnungsfähigem Kunststoffrolldach. Er ist in erster Linie für
nässeempfindliche Schüttgüter vorgesehen. Daneben eignet er sich auch für andere Güter, z. B. Stückgüter
verschiedener Art, Stahlprodukte wie Rohre, Stahlbleche, Stab- und Formstahl.
T Gedeckte Schüttgutwagen mit Schwerkraftentladung
Die Wagen mit dem Gattungsbuchstaben T dienen dem Transport von witterungsempfindlichen Schüttgütern und besitzen eine gleisseitige, dosierbare
Entladeeinrichtung. Der Großteil der Fahrzeuge ist mit einem Innenanstrich
versehen, der den Gebrauchswert der Wagen wesentlich erhöht, d. h. Schutz des Ladegutes vor Verunreinigungen Möglichkeit des Transportes von Lebensmitteln
günstigeres Entladeverhalten (Rutschfähigkeit), besonders bei schwer fließenden Gütern verbesserter Korrosionsschutz bei aggressiven Ladegütern.
Die Wagen der Gattung Td ähneln in ihrer Bauart und in ihren ladetechnischen Eigenschaften weitgehend den Ed
Wagen, verfügen jedoch über ein Schwenkdach und ein Teil der Wagen für die Beförderung von Lebensmitteln
über einen besonderen Innenanstrich (Tdgs). Unter besonderen Voraussetzungen standen für Schüttgüter
Drehgestell Selbstentladewagen (Tadgs) zur Verfügung. Die Tad Wagen entsprechen in Bauart und
ladetechnischen Eigenschaften den FadWagen (Seiten 16/17). Sie sind jedoch zusätzlich mit einem öffnungsfähigen Dach ausgerüstet.
Neben diesen Wagen gibt es auch Fahrzeuge für die gleismittige, schlagartige Entladung :Uaoosy 948.
Ein besonderer Vorteil dieser Wagen besteht in der staubarmen Be und Entladung.
Die Tal Wagen entsprechen in ihren baulichen Merkmalen und ladetechnischen Eigenschaften den Fal Wagen (S.
30/31).Es gibt sie mit mechanischem und hydraulischem Klappenverschlusssystem. Sie sind zusätzlich mit
einteiligem Schwenkdach ausgerüstet und für den Transport von nässeempfindlichen Schüttgütern vorgesehen. Das Schwenkdach wird mittels Handrad von der Wagenbühne aus betätigt.
Eine Nachfolgebauart Talns 969 befindet sich zur Zeit in der Erprobung. Die Tad Wagen entsprechen in Bauart und ladetechnischen Eigenschaften den Fad Wagen. Sie sind jedoch zusätzlich mit einem öffnungsfähigen Dach ausgerüstet.
U Wagen für DruckluftEntladung Die Behälter der Ucs Wagen
haben oben eine mit Klappdeckel verschließbare Einfüllöffnung. Am Behälter sind
Druckmesser und Sicherheitsventil angebracht. Für die Zuführung der Druckluft ist an jeder Wagenseite etwa in der Mitte ein Anschluss mit CKupplung nach DIN 14307
(Feuerwehrschlauchkupplung) vorhanden. Die Entleerungsrohre führen seitlich aus den Behältern heraus und enden an den Stirnseiten in Anschlussstutzen mit
51/2"Gewinde nach DIN 11. Die Ucs Wagen eignen sich zur Beförderung trockener staubförmiger und feinkörniger
Güter, wie Zement, Kalksteinmehl, Quarzsand, Soda und Aluminiumoxyd. Für Lebensmittel wie z. B. Zucker,
Mehl, Grieß, Salz, stehen Wagen mit einem besonderen Innenanstrich zur Verfügung. Die
DruckluftEntladeeinrichtung der Ucs Wagen ermöglicht eine schnelle staubfreie Entleerung durch Rohrleitungen in
Silos auch über größere Entfernungen und Höhenunterschiede. Die Ucs Wagen werden beheimatet und 'in festen
Verkehrsrelationen eingesetzt; ein Teil der Wagen nur nach bestimmten Ländern.
Ucs Wagen eignen sich zur Beförderung staubförmiger und feinkörniger Güter wie Zement, Kalksteinmehl,
Quarzsand, Soda und Aluminiumoxid sowie für Lebensmittel wie z. B. Zucker, Mehl, Grieß und Salz, Die
Entladeeinrichtung der Ucs Wagen ermöglicht eine schnelle staubfreie Entleerung durch Rohrleitungen in Silos
auch über größere Entfernungen und Höhenunterschiede, wobei geeignete Druckluft in ausreichender Menge vom Entlader zur Verfügung gestellt werden muss. Ucs Wagen sind beheimatet und werden nur in festen Verkehrsverbindungen eingesetzt.
Hf, Tf , Lf, Fährbootwagen Für den Fährbootverkehr zwischen dem Festland und Großbritannien gibt es gedeckte Wagen (Hf), Wagen mit
öffnungs- fähigem Dach (Tf) und zwei- achsige Flach- wagen (U) mit Rungen.
Als Kennzeichen tragen sie einen Anker sowie Anschriften über ihre Eigenschaft als Fährbootwagen. Bei Wagen
der Gattung Lf ist zu beachten, dass für Großbritannien die Streckenklasse B gilt. Außerdem ist das Lademaß bei
den Britischen Eisenbahnen kleiner als das sonst übliche internationale Lademaß.
Benutzung der Güterwagen im internationalen Verkehr
Die Deutsche Bundesbahn ist Mitglied des Internationalen Eisenbahnverbandes (Union Internationale des Chemins de fer = UIC) ebenso des Internationalen Güterwagenverbandes, dessen Mitglieder für den
Güterwagenaustausch das "Übereinkommen über die gegenseitige Benutzung der Güterwagen im internationalen
Verkehr" (Regolamento Internazionale Veicoli = RIV) geschlossen haben. Jeder Güterwagen, der in seiner
Bauart den RIV Bestimmungen entspricht, trägt im Anschriftenbild zur Kennzeichnung des Austauschverfahrens im grenzüberschreitenden Verkehr das Zeichen RIV.
Vereinbaren Eisenbahnverwaltungen, auch Wagen zu übernehmen, die nicht dem RIV entsprechen, so erhalten
diese SNCF Wagen einen besonderen Anschriften DB NS raste r, wie z. B.: SBB Neun Mitgliedsverwaltungen
des RIV Verbandes haben ein besonderes "Übereinkommen über die gemeinschaftliche Benutzung von
Güterwagen" (EUROP Übereinkommen) abgeschlossen, mit dem Ziel, die Leerläufe der Güterwagen zwischen
den Mitgliedsländern einzuschränken: Es sind dies die Deutsche Bundesbahn (DB), die Dänischen und die
Italienischen Staatsbahnen (DSB und FS), die Niederländische Eisenbahnen AG (NS), die Österreichischen und
die Schweizerischen Bundesbahnen (ÖBB und SBB/CFF) sowie die Nationalen Gesellschaften der belgischen,
französischen und luxemburgischen Eisenbahnen (SNCB, SNCF und CFL). Nach diesem EUROP
Übereinkommen dürfen bestimmte Güterwagen der EUROP Verwaltungen von den beteiligten Ländern wie eigene Wagen verwendet werden.
EUROP Wagen tragen als Kennzeichen des Austauschverfahrens die Bezeichnung "RIVEUROP".
In Erkenntnis der Vorteile, die eine gemeinschaftliche Benutzung der Güterwagen durch mehrere Verwaltungen
bringt, haben die Eisenbahnen Bulgariens, Rumäniens, der Tschechoslowakei, Ungarns, Polens und der
Sowjetunion sowie die Deutsche Reichsbahn (BDZ, CFR, CSD, MAV, PKP und SZID sowie DR) gleichfalls
einen "Gemeinsamen Wagenpark" (Obschtschij Park Wagonow = OPW) gebildet. Ebenso wie die EUROP
Wagen innerhalb der EUROP Gemeinschaft von jeder Mitgliedsverwaltung wie eigene Wagen behandelt werden
dürfen, so können die OPWWagen innerhalb der OPWGemeinschaft freizügig verwendet werden. Diese Wagen sind mit "RIVOPW" gekennzeichnet.
Um einer fremden Bahn Wagen unbeanstandet übergeben zu können, müssen gewisse Voraussetzungen unter
anderem hinsichtlich Achsfahrmasse, Meterlast und Lademaß erfüllt sein. Achsfahrmasse und Meterlast
bestimmen die Streckenklasse. Jedes Land hat für seinen Bereich
eine Normalstreckenklasse festgelegt. Das
Verzeichnis hierüber ist im Deutschen Eisenbahn Gütertarif Teil 1, Abt. A Anlage 111 enthalten, ebenso ein Verzeichnis der Lademaße der RIV Verwaltungen.
Als Lademaß wird die Begrenzungslinie bezeichnet, die eine Ladung im geraden Gleis nicht überragen darf. Bei
jedem Transport ist für die Beladung des Wagens das kleinste Lademaß auf der durchfahrenen Strecke maßgebend. Im wesentlichen sind zwei Lademaße zu unterscheiden:
das Lademaß der deutschen Eisenbahnen, dem auch das der Bahnen Bulgariens, Griechenlands, Luxemburgs,
Rumäniens, der Tschechoslowakei, Dänemarks, Jugoslawiens, Ungarns, der Niederlande, Österreichs und
Polens (BDZ, CH, CFL, CFR, CSD, DSB, JZ, MAV, NS, ÖBB und PKP) entspricht, und das "internationale" Lademaß.
Für den Verkehr mit Großbritannien gilt ein besonderes Lademaß mit kleineren Werten.
Verkehr mit Spanien und Portugal
Die spanischen und portugiesischen Eisenbahnen haben eine breitere Spurweite als die sonst in Europa übliche
Normalspur. Güterwagen der Bundesbahn mit 1435 mm Spurweite können deshalb dort nicht verwendet werden. Die TRANSFESA, Madrid, besitzt jedoch etwa 4000 gedeckte Wagen, Schiebedachwagen,
Kühlwagen und Flachwagen, die an der französischspanischen Grenze in Cerbére oder Hendaye durch Achswechsel auf die Breit oder Normalspur umgesetzt werden können.
Güterwagen individuellen Zuschnitts oder für besonderes Ladegut können als
"Privatgüterwagen"
in den Wagenpark der DB eingestellt werden. Hierfür gibt es drei Möglichkeiten:
Als Privatgüterwagen werden neben den sogenannten "klassischen" Privatgüterwagen, wie Kesselwagen,
Silowagen, offene und gedeckte Selbstentladewagen der Sonderbauart, gedeckte Wagen mit
Temperaturbeeinflussung (Isotherm, Wärmeschutz, Kühl und Maschinenkühlwagen) und besonders eingerichtete
Wagen für die Beförderung bestimmter Ladegüter auch andere Wagen eingestellt.
Privatgüterwagen sind "Güterwagen nach Maß". Sie tragen speziellen Transport und Umschlagbedürfnissen Rechnung und bieten darüber hinaus zahlreiche Vorteile:
Eigenart des Transportgutes und die Besonderheiten der Transporte selbst abgestellt werden. Lediglich gewisse von der Eisenbahn vorgeschriebene Normen sind einzuhalten.
Besondere örtliche Verhältnisse, zum Beispiel die Be und Entladeanlagen, können beim Bau der Privatgüterwagen berücksichtigt werden, um den Güterumschlag zu rationalisieren.
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